27 Sep

Lyrik Kabinett: Dokumente aussichtsloser Hoffnung

Öffnungszeiten / Beginn:

Mi.:
19:00 Uhr

27. September 2023

Veranstaltungsort:

NS-Dokumentationszentrum Max-Mannheimer-Platz 1 80333 München

„Die Pflicht, Wissen zu bewahren und an die nächsten Generationen weiterzugeben, ist in den Gesetzen des Judentums eingeschrieben. Das Ringelblum-Archiv ist eines der erschütterndsten Zeugnisse dieser unermüdlich erfüllten Bewahrungsverpflichtung – ebenso die überlieferten Gedichte und Tagebucheinträge, die vom Leid und Verzweiflung, von Sehnsüchten und Hoffnungen, vom Überlebenskampf und Widerstandsgeist der im Ghetto Eingesperrten zeugen. Tausende Gedichte wurden während der Shoa geschrieben, nicht nur von ‚Berufsdichtern‘ – auch von ‚einfachen Menschen‘ – vielleicht in der Hoffnung, das Erlebte dadurch bewältigen zu können.“

So die Publizistin Olga Mannheimer, die im Rahmen der aktuellen Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums zum Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos einen Lyrik-Abend gestalten wird. Der Historiker Emanuel Ringelblum initiierte eine beispiellose Sammelaktion im Ghetto: das heute so genannte ‚Ringelblum-Archiv‘ mit Gedichten und tagebuchartigen Notizen. Es ist ein Akt zivilen Widerstands und der erste Versuch, den Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Europas zeitgleich und unmittelbar zu dokumentieren und archivieren.

Die Sängerin und Harfenistin Susanne Weinhöppel singt an dem Abend „Lider fun di Getos“. Salek Kutschinski und Eli Teicher – beide Nachkommen von Schoah-Überlebenden – lesen ausgewählte Texte.

In Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum; im Rahmen der Ausstellung Wichtiger als unser Leben. Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos (29.6.2023-7.1.2024).

Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Lyrik Kabinetts.

Die über dreißigjährige Verbindung von LMU München und Lyrik Kabinett ist von einem regen Austausch und Veranstaltungskooperationen geprägt. Die Lyrik-Bibliothek wurde auf einem Gelände der LMU errichtet. Die über 70.000 Werke der Lyrik-Bibliothek sind über den OPAC öffentlich recherchierbar; zahlreiche Veranstaltungen geben einen guten Einblick in die aktuelle Lyriklandschaft. Auch finden immer wieder wissenschaftliche Tagungen in den Räumen des Lyrik Kabinetts statt.

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